Kirchen und Kapellen

St. Lamberti

Die von Hilger Hertel in den Jahren 1868-1873 erbaute neugotische Hallenkirche ist die Pfarrkirche der Pfarrei St. Lambertus. Mehrere Vorgängerbauten haben bereits an gleicher Stelle gestanden. Beim Neubau der heutigen Lamberti-Kirche wurde diese aus Platzgründen in ihrer Ausrichtung gedreht, so dass der Chorraum im Süden liegt. 
Der Innenraum zeigt eine klare neugotische Gestaltung: Die Kirchenfenster, die Bänke, die Sandsteinfiguren von Heiligen an den Mittelsäulen, die Kanzel, die Chorwand aus gestalteten Fliesen - alles ist im Stil der Erbauungszeit gehalten und noch im Original erhalten. Veränderungen wurden im Rahmen der Liturgiereform im Bereich der Altäre vorgenommen. So sind die beiden Seitenaltäre verschwunden und der Hochaltar wurde stark vereinfacht später wieder aufgestellt. Der Zelebrationsaltar in der Vierung der Kirche wurde um die Jahrtausendwende aus Teilen der ehemaligen Chorschranken und der Seitenaltäre gefertigt. 
Zu den alten Schätzen von St. Lamberti zählen mehrere gotische Figuren (St. Lamberti, Maria, Anna Selbtritt), ein gotisches Tafelbild mit der Kreuzigung sowie das alte romanische Taufbecken aus Bentheimer Sandstein; zwei weitere kleinere Taufbecken - ebenfalls aus romanischer Zeit - finden sich im hinteren Teil der Kirche.

 

Induktionsschleife für Hörgeräte 

In der Kirche befindet sich im gesamten Hauptschiff auf der linken wie auf der rechten Bankseite eine Induktionsschleife für Träger von Hörgeräten.

Stellen Sie Ihr Hörgerät auf „T“.

Die Induktionsschleife reicht vom Beginn der Bank im Mittelschiff bis zum Beginn der Säulen der Kirche.

St. Marien

Die Marienkirche wurde im Jahr 1953 eingeweiht und vom bedeutenden Kirchenbaumeister Domenikus Böhm entworfen. Schon bald nach dem Krieg wurde ein zweiter Kirchbau in Ochtrup notwendig, da die Lambertikirche allein nicht mehr für die zahlreichen Gottesdienstbesucher ausreichte. Böhm entwarf einen von außen mächtig wirkenden Kirchbau aus rotem Klinker mit abgesetztem Turm. Im Inneren war der Raum jedoch zeltartig leicht gestaltet. Auf dünnen Säulen ruhte eine fast schwebende und geschwungene weiße Decke. Das Zentrum bildete und bildet der gewaltige Altar aus schwarzem Granit, der an der Spitze einer großen Treppenanlage steht. 

Leider wurde die Kirche aufgrund statischer Mängel in den 60er Jahren von Innen stark verändert, so dass der Eindruck eines Zeltes von Innen nicht mehr erhalten ist. Eine neue Holzdecke und die gestalteten Buntglasfenster lassen einen eher dunklen Raum entstehen. Immer noch beeindruckend ist die große Fensterrosette an der Westseite der Kirche, die je nach Sonneneinstrahlung ihr farbiges Licht im Kirchenraum aufstrahlen lässt.

Im Turm befindet sich eine Taufkapelle mit einem leicht erhöhten großen Taufbecken im Zentrum. 

 

St. Johannes Baptist Langenhorst

Die Stiftskirche St. Johannes Baptist in Langenhorst ist die ehemalige Klosterkirche des dortigen Augustinerinnenklosters bzw. des späteren adeligen Damenstiftes. Ursprünglich umgab die heutige Kirche die Burganlage der Edlen von Wettringen. Als Franko von Wettringen, selbst Domkapitular in Münster, nach dem Tod seines Bruders die Burg erbte, gründete er hier ein Augustinerinnenkloster. Auf den ehemaligen Burghof wurde die Kirche von 1178-1225 gebaut. Sie ist ganz im romanischen Stil gehalten und diente auch als Grablege für Franko von Wettringen. Einst bestand eine Oberkirche für die Schwestern und eine Unterkirche für die Gemeinde. Die Proportionen der Kirche, ihre Ausschmückung im Bereich der Kapitelle und ihre gesamte Raumgestalt machen sie zu einem Kleinod der Romanik. Sehenswert in der Kirche sind vor allem die gotischen Holzfiguren: Der Kirchenpatron St. Johannes der Täufer findet sich im hinteren Bereich direkt neben dem romanischen Taufbecken. In der nördlichen Chorapsis steht eine schöne Pietà, also eine Darstellung der Gottesmutter Maria, die ihren gerade am Kreuz verstorbenen Sohn auf den Knien trägt vom Ende des 15. Jahrhunderts. Älter ist in der südlichen Chorapsis der Korpus des dortigen Kreuzes. Er zeigt den leidenden Christus und ist zugleich ein Reliquienkreuz; hier wurden über lange Jahre Partikel vom Kreuze Jesu aus Jerusalem verehrt. Über dem Altar, der im Jahr 2013 wie auch das Ambo und der Fußboden der Kirche neu gestaltet wurde, hängt ein Kreuz vom Ende des 15. Jahrhunderts, ähnlich alt ist der Läuteengel, der hoch oben im Chorraum jede Viertelstunde die Zeit durch einen kleinen Glockenschlag angibt. 

Die Mensa des Hochaltares auf dem heute der moderne Tabernakel steht stammt aus dem 19. Jahrhundert wie auch die Fenster des Chorraums im Nazarenerstil. Der alte Wandtabernakel ist immer noch vorhanden. 

1576 wurde aus dem Augustinerinnenkloster ein adliges Damenstift, nachdem zuvor durch einen schweren Brand große Teile der gesamten Klosteranlage beschädigt worden waren. Das Damenstift wurde in der Zeit Napoleons und der damit verbundenen Säkularisation 1811 aufgehoben, die Klosterkirche damit zur Pfarrkirche und die Klostergebäude veräußert. Im 19. Jahrhundert wurden im Westchor einige Änderungen vorgenommen, so ein neugotisches Westchorfenster eingebaut und die heutige Orgelempore gestaltet. 

 

St. Dionysius Welbergen

Der Bau der neuen St. Dionysius-Kirche in Welbergen wurde 1901 begonnen und 1908 abgeschlossen. Der Wunsch zu einem Neubau und damit zu einem Ersatz für die alte Pfarrkirche (heute: Alte Kirche) kam sowohl von den Gläubigen, dem damaligen Pfarrer Heinrich Gatersleben wie auch dem Bischof von Münster, Hermann Dingelstad. Die alte Kirche war einfach zu klein, um der wachsenden Bevölkerung einen ausreichend großen Gebetsort zu bieten. Unter der Leitung und Planung von Architekt Theodor Wenking aus Münster entstand so ein klassischer neugotischer Kirchbau als Basilika, deren beiden Seitenschiffe vom Hauptschiff überragt wird. Die Kirche ist - im Vergleich zur Größe des Dorfes - durchaus gewaltig ausgefallen. Im Inneren ist sie bis heute im neugotischen Stil gehalten, der Hochaltar und der rechte Seitenaltar wurden nach den Veränderungen im Zuges des Zweiten Vatikanischen Konzils später wieder aufgebaut, der linke Seitenaltar fehlt. Der neue Zelebrationsaltar steht in der Vierung der Kirche. Die Buntverglasung - ebenfalls neugotisch - lässt viel Licht in die dadurch sehr helle und weite Kirche. 

Auch in Welbergen befindet sich - in der hinteren nordwestlichen Seitenkapelle - ein romanisches Taufbecken aus der Alten Kirche. 

Sehens- oder besser hörenswert ist die Orgel aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts. Es ist eine pneumatische Orgel, die also die Tastendrücke mittels Luftdruck zu den einzelnen Registern und damit zu den Pfeifen weiterleitet. Die Orgel wurde 2020 grundlegend saniert und renoviert. 

 

Induktionsschleife für Hörgeräte 

In der Kirche befindet sich im gesamten Hauptschiff auf der rechten Bankseite eine Induktionsschleife für Träger von Hörgeräten.

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Kapelle des Carl-Sonnenschein-Hauses

Die Kapelle des Carl-Sonnenschein-Hauses ist zwar nicht besonders groß, aber für das Leben im Altenheim von besonderer Bedeutung. So sind die Gottesdienste gut besucht und neben den Hl. Messen finden auch Andachten oder Gottesdienste für Demenzkranke dort statt. 

 

 

Alte Kirche Welbergen

Die heute "Alte Kirche" genannte Kirche ist die ursprüngliche Pfarrkirche St. Dionysius von Welbergen. Urkundlich wurde die Pfarrei Welbergen (wahrscheinlich) das erste Mal 1151 bei einer Zehntübertragung durch Bischof Werner von Münster erwähnt. Die ältesten Teile der einschiffigen Dorfkirche stammen sicherlich ebenfalls aus dem 12. Jahrhundert. Dazu zählen der massive Turm sowie das untere Langhaus. Diese romanische Kirche wurde im Jahr 1511 um einen gotischen Chor ergänzt und im Langhaus erhöht. Von der Nordseite her ist diese Bauentwicklung noch deutlich abzulesen: Unten der Bruchstein der romanischen Zeit, darüber in Fachwerkbauweise die Ergänzung des frühen 16. Jahrhunderts und der heutige Chorraum aus der gleichen Zeit. Im 19. Jahrhundert wurde schließlich an den Chor noch die Sakristei angebaut, so dass das Mittelchorfenster heute darin übergeht. Der damalige Hochaltar hatte das Fenster aber ohnehin verdeckt.

Im Innern der Kirche finden sich zwei Engelreliefs und ein weiteres, das einen Kentaur (Wesen aus Mensch und Pferd) darstellt. Diese Reliefs waren ursprünglich außen am Haupteingang der Kirche an der Nordseite angebracht. Sie waren wahrscheinlich sogenannte "Wächerfiguren", die das Böse fernhalten sollten. Um weitere Witterungsschäden zu vermeiden sind sie heute in der Kirche angebracht. Beachtenswert sind zwei Grabplatten aus Bentheimer Sandstein aus dem 12. Jahrhundert an der südlichen Langhauswand. Sie zeigen Ringkreuze die an iro-schottische Vorbilder erinnern lassen. 

Sehenswert ist ebenfalls das im nördlichen Chorbereich aufgehängte Renaissance-Epitaph (Grabmal) der Familie Althaus-Schele, die damals auf Haus Welbergen lebte. Es hing ursprünglich auf der gegenüberliegenden Seite; bei Renovierungsarbeiten wurde dort jedoch ein Wandgemälde aus dem 16. Jahrhundert freigelegt, so dass das Epitaph auf die andere Seite umziehen musste. 

Nach dem Neubau der Dionysius-Kirche in Welbergen verlor die Alte Kirche ihre Funktion als Pfarrkirche und wurde jahrzehntelang nicht als Kirche genutzt. Der alte Hochaltar wurde 1916 an die Kapellengemeinde in Bilk verkauft, um die neue Sakristei finanzieren zu können. Erst in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte eine grundlegende Innenrenovierung der Kirche, die mit der Weihe des neuen Altars am 7. Juli 2001 durch Weihbischof Dr. Werner Thissen vollendet wurde. Heute wird die Alte Kirche als Ort der Werktagsgottesdienste genutzt, aber auch für Hochzeiten und kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte oder Ausstellungen.

 

 

Kapelle des Pius-Stifts

Das Pius-Stift war bis Ende 2019 das Ochtruper Krankenhaus (Pius-Hospital), danach eine Einrichtung für Kurzzeit- und Tagespflege der Mathias-Stiftung in Rheine. Das Krankenhaus wie auch die Kapelle wurden ursprünglich im Jahr 1873 vom gleichen Architekten wie die Lambertikirche geplant und gebaut: Hilger Hertel aus Münster. Natürlich hat das Krankenhaus eine ganze Reihe von baulichen Veränderungen und Erweiterungen erfahren. Auch die Kapelle wurde erweitert. Allerdings spürt man immer noch den ursprünglichen Charakter dieser neogotischen Kapelle mit ihren Spitzbogenfenstern, die sämtlich farbig gefasst sind. 

Auf einer Empore konnten früher die Kranken auch aus dem 1. Stockwerk gut die Kapelle erreichen.

Nach der Schließung auch der Kurzzeitpflege und damit des gesamten Hauses steht die Kapelle seit Februar 2024 nicht mehr zur Verfügung.

 

St. Lamberti

Kirchplatz 1
48607 Ochtrup

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St. Marien

Marienstr. 3
48607 Ochtrup

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St. Johannes Baptist

Stift 6
48607 Ochtrup-Langenhorst

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St. Dionysius

Dorfstr. 3
48607 Ochtrup-Welbergen

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Alte Kirche

Dorfstr. 
48607 Ochtrup-Welbergen 

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